Samstag, 18. Mai 2013

The Content of Form. A Reading by Ian Wallace

Ian Wallace, Lecture at Generali Foundation, 2013 © Generali Foundation. Photos: Dario Punales

May 17, 2013, 7 p.m. (English)

In the architecture of the installation, which I will take to be the formal framework of the exhibition as a meaningful statement, I will consider the ambient bodily movements of a spectator in the exhibition space. I will draw attention to the indeterminate (yet guided) flow of the intellectual attention of the spectator (of the image-reader in space) as the completion of intentions of the artist (the initiator) and the collector (or curator) who re-presents these works for contemplation. This spatial movement involves proximity and distance, coming close to the object and drawing away to contemplate the installation as an architectural whole. This “entanglement” of producer, presenter, and spectator comprises the “knot” of signification.

Additional documentations of events held at the Generali Foundation since the 1990s—lectures, symposia, conversations with the artists, guided tours, and performances—is accessible via two terminals at the Study Center.

Kuratorenführung mit Helmut Draxler

Helmut Draxler, Kuratorenführung Generali Foundation, 2013 © Generali Foundation. Fotos: Dario Punales

17. Mai 2013, 18 Uhr (Deutsch)

Weitere Dokumentationen von Veranstaltungen, die seit den 1990er Jahren in der Generali Foundation stattgefunden haben – Vorträge, Symposien, Künstler_innengespräche, Führungen und Performances –, sind auf zwei Terminals im Studienraum zugänglich.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Kuratorisches Statement: The Content of Form

Helmut Draxler. Foto: Natascha Unkart
Sammlungen lassen sich im Rahmen einer Ausstellung meist nur in Form einer Auswahl zeigen. Da sich Sammlungen selbst bereits stets einer Auswahl an Gegenständen verdanken, geraten innerhalb der Ausstellung einer Sammlung zwei Formen der Auswahl mit jeweils unterschiedlichen Akzentuierungen aneinander. Dieser Unterschied wird meist im Sinne einer aufeinander bezogenen, zunehmenden Erhöhung des Werts der ausgewählten Gegenstände verstanden, indem immer genauere Kriterien zum Tragen kommen und damit die Qualität und der künstlerische und kulturelle Anspruch der einzelnen Gegenstände als „Werke“ sichergestellt werden können. Doch zweifellos sind solche Annahmen trügerisch. Sie unterschätzen die Widersprüche zwischen den einzelnen Schritten des Auswählens und den Eigensinn jeder Auswahl. Dementsprechend erschien mir das Angebot, die Sammlung der Generali Foundation in einer Ausstellung darzustellen, sie durch eine Auswahl zu spezifizieren und zu reflektieren, als eine gute Gelegenheit, die Kategorien Sammlung, Ausstellung und Werk zu überdenken und ein Projekt ins Auge zu fassen, dass diese Kategorien in ihrem historischen und begrifflichen Zusammenhang zu rekonstruieren versucht. Es ging also nicht darum, tatsächlich die Sammlung zu bewerten und in ihren besten Stücken darzustellen, sondern sie als exemplarische kulturelle Formation hinsichtlich der Strukturbedingungen der Moderne ernst zu nehmen. Das  Befragen der strukturellen Bedingungen von Sammlung, Ausstellung und Werk mag letztlich die Frage zu beantworten helfen, wie und ob eigentlich kritische Kunst gesammelt werden kann und worauf die Annahmen kritischer Kunstpraktiken überhaupt gegründet sind.